Das schlummernde Talent
Kategorie: Verantwortung - Sinnfindung - Spirituelles
Herr P. war in seiner aktiven Berufszeit ein eher scheuer, stiller Mensch – zwar immer hilfsbereit, wenn man seinen Rat suchte, aber nie aktiv auf der Suche nach Gesellschaft. Als er in den Ruhestand wechselte, fiel ihm seine Stille zum ersten Mal auf. Eher zufällig griff er nach einem Zeichenblock und Malstiften, die er bei Aufräumarbeiten entdeckt hatte, und begann – im Garten sitzend – Bäume, Sträucher, Blumen abzuzeichnen. Schritt für Schritt empfand er Vergnügen an seiner neuen Tätigkeit. Das steigerte sich, als ihm ein befreundeter Künstler ein gewisses Talent zusprach und ihm ein paar Lektionen gab. Herr P. entwickelte eine eigene Technik, vor allem Aquarell-Landschaften. Schließlich wechselte er zu gegenstandsfreien Stimmungsbildern, die er auch ausstellte. Auf die Anfragen zu seinem künstlerischen Werdegang betonte er, dass er selbst keine Ahnung hatte, welches Talent in ihm über sechs Jahrzehnte geschlummert hatte.
Empfehlung: vor Heranziehen des Beiblattes eigene Assoziationen und Ideen für Aktionen etc. aufsteigen lassen
Assoziationen
• Verborgene Talente – wie sie entdecken außer durch eine Krise?
• Kann man Talente verlieren?
• Ist man wegen der Be-gabung durch Gesellschaft, Gemeinschaft, Familie diesen zu Dank verpflichtet bzw. zur Nutzung der Gaben?
• Gestaltung der Freizeit – kompensatorisch (Ergänzung und total andere Alternative zur Berufstätigkeit), suspensorisch (wie Berufstätigkeit, aber stressfrei), intensivierend (Vertiefung und Erweiterung des beruflichen Know-hows)
• Muss man Talente pflegen? Wenn ja, wie?
Lässt sich aus diesen Assoziationen bzw. aus der kritischen Situation/dem Fallbericht eine Reflexion/
Aktion ableiten und formulieren?
Hilfsmittel zur Umsetzung
Zur Auseinandersetzung mit obigem Fallbericht 23 aus „Werte – wie und wofür wir leben“ (S. 55-56) stehen folgende Hilfsmittel zur Verfügung:
- Leitfaden „Werte bilden – Werte leben“ (S. 5)
- Einsatzbeispiele (S. 6-8)
- WissensWertes zum Vertiefen des eigenen Wissens rund um Werte und Fallbetrachtungen. (ab S. 63)